Wie wäre es mal mit einer netten Reise nach China auf Kosten des Landes? Vielleicht so zehn Tage quer durchs Land? Mit netten Menschen aus der Börde? Na, klingt interessant? Einfach mal beim Verkehrsminister anfragen, der kann da was machen.
Herr Webel fährt offensichtlich selbst gern nach China und verbindet einige wenige offizielle Termine mit viel Freizeit im Land der aufgehenden Sonne. Hat bestimmt Spaß gemacht, ist aber irgendwie nicht so richtig Sinn einer offiziellen Dienstreise. Daher habe ich im Juli mit einer Kleinen Anfrage mal nachgefragt, welche Termine der Minister wahrgenommen hatte, wer mitgefahren war, wie viel der Spaß gekostet hat und was eigentlich dabei heraus gekommen ist. Die Antworten waren wenig ergiebig und haben eher noch mehr Fragen aufgeworfen.
Also schickte ich noch eine zweite Anfrage hinterher. Ich bat darum, konkrete Informationen zu den Terminen vor Ort zu erhalten und zu erfahren, wie die mitreisenden Firmen ausgewählt worden und inwiefern sie schon vom Land und speziell vom Verkehrsministerium finanziell gefördert wurden. Außerdem interessierte mich, ob die beiden mitreisenden Firmen aus der Börde auch schon bei anderen Terminen des Verkehrsministers dabei waren. Die Antwort bestätigte meine Vermutung: Es sind diverse Landesmittel geflossen und man war gemeinsam schon mehrmals in China.
Heute berichtete die Mitteldeutsche Zeitung über die Reise. Online gibt es leider nur die Kurzfassung, in der Printausgabe ist aber zu lesen, dass in den Antworten auf meine Anfragen lediglich “herausragende Termine” genannt worden. Aha. Aus meiner Sicht lässt meine Frage dazu wenig Spielraum. Sie lautete: “Wann hat Minister Webel auf seiner Reise welche Gespräche geführt, mit welcher Zielstellung und welchem Ergebnis?”. Nun ja. Klar ist, wir sind bei dem Thema noch nicht am Ende angelangt. Offensichtlich will man meine Fragen nicht ordentlich beantworten. Vielleicht liegt es daran, dass die Antworten problematisch sein könnten…?