Im Rahmen der Haushaltsverhandlungen haben wir uns sehr über den Vorschlag der Landesregierung zum Thema Krankenhausfinanzierung gewundert. Die kommunalen Krankenhäuser im Land sollten finanziell nicht mehr im Sozialministerium verankert werden, sondern im Bereich der allgemeinen Finanzverwaltung. Das führte bei uns nicht nur zur Verwirrung sondern auch zu diversen Nachfragen.
Aller Diskussionen im Finanzausschuss zum Trotz beschloss die Koalition, dass die Finanzierung der kommunalen Krankenhäuser nun getrennt zu der Finanzierung der privaten und frei-gemeinnützigen Krankenhäuser erfolgen soll. Eine Folge diese Regelung ist, dass die Beträge mit denen die unterschiedlichen Krankenhaustypen finanziert werden, nun untereinander nicht mehr deckungsfähig sind. Das heißt, sollten die kommunalen Kliniken mehr Geld brauchen, kann man es nicht aus dem Topf der anderen nehmen. Umgekehrt ist es genauso. Konsequenz könnte sein, dass notwendige Investitionen bei den Krankenhäusern nicht getätigt werden können.
Wir ahnten, dass eine Verschiebung zwischen den beiden Titel in der Vergangenheit öfter praktiziert wurde. Um das genau zu überprüfen, stellten wir eine Kleine Anfrage. Die Antwort liegt jetzt vor uns bestätigt den Verdacht. Tatsächlich wurde in der Zeit seit 2006 jedes Jahr Geld zwischen den beiden Titeln verschoben, in zwei Fällen sogar über eine Millionen Euro. Das wird nun zukünftig nicht mehr funktionieren.
Wir werden uns nun mit der zuständigen Fachpolitikerin abstimmen und schauen, wie wir in dem Fall weiter verfahren. Die im Haushalt verankerte Regelung scheint uns aber mit der vorliegenden Antwort noch fraglicher als befürchtet.
In Bezug auf den Haushalt hat mich in den vergangenen Tagen noch ein anderes Thema beschäftigt: Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen. Für diese gab es im Haushalt eine erfreuliche Erhöhung. Wie wir jetzt aber durch die LIGA mitbekommen haben, werden die höheren Pauschalen frühestens ab Mitte des Jahres ausgezahlt. Das hat man uns aber während der Haushaltsberatungen nicht mitgeteilt. Es ist in der Regel so, dass die Gelder für Beratungsstellen, Verbände, Stiftungen etc. im Haushalt für das gesamte Jahr eingeplant werden, also von Januar bis Dezember und nicht erst ab Juni oder Juli. Natürlich bekommen die Beratungsstellen trotzdem Geld, nicht aber in der ihnen zugesagten und bitter nötigen Höhe.
Auch die Medien haben von dem Thema erfahren. Der MDR brachte gestern zu dazu und zur Finanzierung der Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen einen Beitrag. Eigentlich wäre dafür meine Kollegin Dagmar Zoschke zuständig. Da sie aber krank war, wurde ich als Haushälterin um Vertretung gebeten.