Politiker haben viele Privilegien, als Staatssekretär oder Minister gibt es sogar ein Auto samt Fahrer. Das ist bei den vielen Außenterminen die man als Chef eines Ministeriums wahrnehmen muss, durchaus sinnvoll.
Im Auto wird nicht aus dem Fenster geguckt, sondern kontinuierlich gearbeitet. Man telefoniert, liest Akten, notiert sich Dinge oder bespricht sich mit den mitfahrenden Kollegen. Das wäre im Zug oder ohne Fahrer in so vertraulicher Atmosphäre nicht möglich.
Momentan haben die Ministerien in Sachsen-Anhalt Leasingverträge mit BMW und Audi. Geregelt ist, dass Minister ein größeres Auto bekommen (z.B. einen 7er BMW) und Staatssekretäre eine Klasse darunter (z.B. einen 5er BMW). Wer das mal festgelegt hat, weiß ich nicht aber es soll wohl auch nach außen hin deutlich machen, wer gerade unterwegs ist. Ich bezweifele allerdings, dass die Menschen im Land einen Unterschied zwischen den Autos machen.
Die Autos der Hausleitungen haben in der Regel Ledersitze mit Sitzheizung, einen kleinen Fernseher und allerlei andere kleine Annehmlichkeiten. Es lässt sich darin also gut mehrere Stunden aushalten.
Während der vergangenen Landtagssitzung ist das Thema “Dienstauto” plötzlich in der Presse erschienen. Zwei Zeitungen berichteten parallel über den Kulturstaatssekretär Gunnar Schellenberger, der durch ein Hüftleiden nun einen 7er BMW “braucht”. Grund ist ein Spezialsitz, der in den Wagen eingebaut werden muss. Ob dafür tatsächlich ein 7er BMW notwendig ist, ziehe ich momentan infrage.
Um heraus zu finden, auf welcher Ebene diese Entscheidung getroffen wurde, ob andere Landesbedienstete nun auch Anrecht auf diese Sonderausstattung haben und welches Gesundheitsmanagement für Mitglieder der Landesregierung umgesetzt wird oder geplant ist, haben wir eine Kleine Anfrage gestellt. Die Antwort müsste Anfang Oktober kommen. Die Mitteldeutsche Zeitung hat heute über den aktuellen Stand der “Auto-Diskussion” berichtet.