Auf den Tag genau vor drei Jahren fand in Sachsen-Anhalt die Landtagswahl statt. Kaum zu glauben, dass schon ein Großteil der Legislatur vorbei ist.

Von den drei Jahren als Abgeordnete war das letzte Jahr das ereignisreichste und anstrengendste. Wir haben im Finanzausschuss nun einen Überblick über alle Themenfelder, haben große Gesetzesvorhaben und langfristige Planungen durchlaufen. Ich weiß jetzt, wo es sich lohnt, Engagement zu zeigen, welche Vorhaben noch mehrere Legislaturperioden benötigen werden, wo intensiver nachgefragt werden muss und welche Themen ich nicht weiter verfolgen werde.

Ich habe bei diversen Sitzungen mitgemischt und viele Erfahrungen gesammelt. Die vielen Verwaltungsmitarbeiter, die uns regelmäßig in den Ausschüssen beehren, kann ich ganz gut zuordnen und einschätzen. Auch die beiden Haushaltsverhandlungen haben viel zum meinem politischen Verständnis beigetragen und deutlich gemacht, wie unterschiedlich die Ministerien agieren.

Mein Netzwerk ist enorm gewachsen und hilft mir bei kniffligen Sachverhalten und  schwierigen Entscheidungen. Dass es so viele Menschen gibt, die mir helfen, ist wirklich großartig. Manche Situationen haben mich aber auch an körperliche und psychische Grenzen gebracht. Besonders die letzten Haushaltsverhandlungen waren grenzwertig. Ich bin froh, dass wir nur noch einen Doppelhaushalt vor uns haben.

Ich schätze die vielen Privilegien, die wir als Abgeordnete haben, sei es in zeitlicher, struktureller und finanzieller Hinsicht. Die Verantwortung, die wir mit unseren Entscheidungen tragen, kann aber auch belastend sein. Manchmal sind mir die Mehrheitsentscheidungen des Plenums und die Äußerungen der Kollegen der anderen Fraktionen unangenehm. Ich möchte dann ungern mit ihnen in einen Topf geworfen werden.

Es ist nicht einfach, immer aufmerksam, offen, ehrlich und kritisch zu sein. Aber es kann sich durchaus lohnen. Ich freue mich auf die nächsten beiden Jahre.