13.09.2016 | Im Landtag
Nach den ersten Monaten als Abgeordnete habe ich so langsam den Eindruck, dass der Landtag nicht zur Ruhe kommt. Erst der Paukenschlag durch den Einzug der AfD, dann der Wahlskandal Stendal und der anschließende Rücktritt von Güssau und nun die nicht enden wollende Diskussion um Beraterverträge. Das alles lähmt die Arbeit des Parlamentes.
Durch die AfD sind wir nie vor Überraschungen gefeit, müssen uns oft abstimmen, können nicht einfach nur arbeiten, sondern müssen auch immer irgendwie reagieren.
Herr Güssau hat die Fraktion in diversen Sitzungen beschäftigt und uns vom Arbeiten abgehalten. Ob die Landtagssitzungen nun strukturierter und ruhiger ablaufen, bezweifele ich, aber immerhin wird die Wahlfälschung aufgearbeitet.
Und der Umgang mit der Misere um die Beraterverträge ist kräftezehrend. Wir müssen Akten sichten, Gespräche führen, Pressestatements abgeben, Pläne schmieden. Noch ist nicht sicher, ob es einen Untersuchungsausschuss (PUA) dazu geben wird oder ob es andere Möglichkeiten der Aufarbeitung gibt. Sollte es einen PUA geben, sind Swen und ich noch mehr gefordert. Ein Untersuchungsausschuss kann viele Monate und sogar Jahre dauern. Das lähmt und stellt uns auch gerade im Hinblick auf die demnächst beginnenden Haushaltsberatungen vor große Herausforderungen.
04.09.2016 | Im Landtag
Während der Sommerferien haben sich viele Themen angestaut, die uns in der Septembersitzung intensiv beschäftigten. Wir hatten an beiden Tagen insgesamt 26 Tagesordnungspunkte abzuarbeiten, darunter eine aktuelle Debatte zum Weltfriedenstag und eine zu den Beraterverträgen des Landes. Außerdem haben wir über das KiFöG, TTIP, Lehrermangel und Flüchtlinge gesprochen.
Als haushaltspolitische Sprecherin habe ich erstmals einen Antrag gestellt und mit den anderen Parteien darüber diskutiert. Ich hatte beantragt, dass das Land neue Kriterien einführt, wenn es Geld bei Ländern oder Firmen anlegt. Bisher geht es nur darum, möglicht viel Rendite zu bekommen. Ich möchte gern, dass auch soziale, ethische und ökologische Aspekte berücksichtig werden. Der Antrag lautete: Landesvermögen nachhaltig investieren. Hier die Dokumente dazu:
29.08.2016 | Im Landtag

Beim Sommernachtsturnier in Wulkau. Sieger: “Die Ballflüsterer”
Was für ein Wochenende! Los ging es am Freitagnachmittag mit einer Veranstaltung der Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung in Magdeburg. Junge Menschen, die ihr freiwilliges soziales Jahr im Kulturbereich gemacht hatten, wurden vorgestellt, verabschiedet und in einen neuen Lebensabschnitt entlassen.

Mit Angela Kolb-Jansen, Lydia Hüskens und Beate Bröcker auf der Suche nach dem richtigen Cache.
Gleich im Anschluss ging es dann in die Altmark nach Wulkau. Dort fand ein Sommernachtsfußballturnier der evangelischen Kirche statt. Ich hatte mich als Teilnehmerin im Rahmen der KJR-Landtagswette angemeldet. Gemeinsam mit drei Jugendlichen und meinem Kollegen aus der Fraktion bildeten wir ein Team. Gespielt wurde barfuß auf einen Beachvolleyballplatz. Trotz meiner Fußballvergangenheit war das Spielen mit einem Schaumgummiball auf Sand eine ziemliche Herausforderung. Von 20 Uhr bis Mitternacht kämpften die sechs Teams um den Pokal. Am Ende waren wir überraschenderweise der Sieger. Nebenbei konnte ich auch noch einiges über die Jugendarbeit im Landkreis Stendal erfahren und neue Kontakte knüpfen.

Beim Christopher-Street-Day mit Wulf Gallert und Swen Knöchel
Nach einer kurzen Nacht ging es dann morgens gleich nach Burg. Dort veranstaltete das Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe ein Gender-Geocaching. Mit Hilfe unserer Mobiltelefone suchten wir in Teams Caches zu berühmten Männern und Frauen bzw. zu Geschlechterthemen. In meiner Gruppe waren Beate Bröcker (Staatssekretärin im Sozialministerium), Lydia Hüskens (ehemalige Abgeordnete) und Angela Kolb-Jansen (ehemalige Justizministerin und aktuell Landtagsabgeordnete). Wir haben die Caches gefunden, Burg erkundet und nebenbei gute Gespräche geführt. Eine sehr gelungene Veranstaltung!

Durchwachsenes Wetter beim White Dinner auf der Hubbrücke in Magdeburg
Nach einem kurzen Mittagessen mit der Familie ging es dann um 15 Uhr weiter zum Christopher-Street-Day nach Magdeburg. Auf dem Alten Markt gab es eine große Veranstaltung mit Musik, Essen, Ständen und vielen Aktiven. Trotz der anstrengenden Hitze hatten wir Spaß.
Am Sonntagsnachmittag gab es dann zum Anschluss des Wochenende das White Dinner auf der Hubbrücke in Magdeburg. Die gesamte Brücke wurden mit Tischen vollgestellt, die man sich für den Nachmittag mieten konnte. Für Essen und Getränke musste jeder selbst sorgen. Teilnahmebedingung: Tragen von weißer Kleidung. Der Erlös der Veranstaltung wird zum Erhalt der Hubbrücke genutzt.
22.08.2016 | Im Landtag
Gespannt, was Abgeordnete so den ganzen Tag machen? Bitte sehr:
Nach der Ankunft im Büro gegen 8:30 Uhr mit unserem Finanzreferenten eine kurze Auswertung des Finanzausschusses vorgenommen.
Gerade noch rechtzeitig bemerkt, dass der Folgetermin statt 10 Uhr schon 9:30 Uhr beginnt.
Mit dem Fahrrad zum Sozialministerium gehetzt, um an der konstituierenden Sitzung des Landesjugendhilfeausschusses teilzunehmen.
Fachgespräch mit Fabian Pfister vom Stadtjugendring über die späte Versendung von Zuwendungsbescheiden geführt.
Ernennungsurkunde zum beratenden Mitglied des Landesjugendhilfeausschusses von der Sozialministerin angenommen.
Gespräch über Kleine Anfragen zu Jugendthemen mit Gernoth Quasebart von der evangelischen Kirche Mitteldeutschland geführt.
Während des Mittagessen in der Kantine des Sozialministeriums von ehemaligen Kollegen über die Arbeit als Landtagsabgeordnete ausgefragt worden.
Nach der Rückkehr im Büro mit einem Journalisten von der Mitteldeutschen Zeitung langes Telefonat zum Thema Finanzanlagen des Landes geführt.
An Demo des DGB auf dem Domplatz zum Thema Beamtenbesoldung teilgenommen.
Gespräch mit Uwe Petermann von der Gewerkschaft der Polizei zu einer möglichen Kleinen Anfrage zum Umgang mit Landesliegenschaften geführt.
Gespräch mit Frank Wolters von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft zu Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst und deren Auswirkungen auf den Landeshaushalt geführt.
Gespräch mit Stefan Gebhardt über eine Veranstaltung und eine Landtagsdebatte zum Thema Ost-West geführt.
Gespräch mit Rechtsanwalt Frank Schröder über die dringende Novellierung des Personalvertretungsgesetzes geführt.
Irgendwann zwischendurch Fachliteratur gelesen, getwittert, Mails beantwortet und die Webseite aktualisiert.
Abends müde ins Bett gefallen und gefragt, woran Produktivität gemessen wird.

13.08.2016 | Im Landtag
Als Opposition ist es unsere Aufgabe, die Vorhaben, Aussagen und Entscheidungen der Regierung zu hinterfragen. Wir bilden eine Kontrollinstanz zur Regierung und kritisieren Mißstände. Doch auch wenn wir schimpfen oder metaphorisch mit dem Fuß aufstampfen, wir besitzen nur ein stumpfes Schwert. Im Parlament und in allen Ausschüssen hat die Regierung eine Mehrheit. Diese setzt sich einfach über unsere Äußerungen hinweg und tut das, was sie für richtig hält. Das ist mitunter frustrierend und lähmend.
Es ist also als Oppositionspolitiker wichtig, andere Wege zu finden, die Regierung zum Umdenken zu bewegen. Eine Möglichkeit besteht darin, Öffentlichkeit herzustellen. Dinge, die wir für falsch halten, sollen auch andere erfahren, also schreiben wir Pressemitteilungen, führen Hintergrundgespräche oder geben Interviews.
Elementar ist dabei, ein möglichst vertrauensvolles Verhältnis zu den Journalisten aufzubauen. Die Medien sind natürlich daran interessiert, brisante Informationen zu bekommen, von Rechercheergebnissen zu profitieren oder von unserem Fachwissen zu lernen. Mitunter müssen schwierige Sachverhalte einfach erklärt und verständlich gemacht werden. Wer diese Übersetzungen schon für die Journalisten leistet, hat gute Chancen, die Öffentlichkeit zu erreichen. Wir sind also letztendlich auf die spitze Feder die Journalisten angewiesen, um Druck auf die Regierung auszuüben und unsere Meinung kund zu tun.
Geklappt hat das glücklicherweise auch in der vergangenen Woche. Die MZ berichtete am Donnerstag über eine von mir gestellte Kleine Anfrage zum Geschäftsbesorgungsvertrag mit der Investitionsbank Sachsen-Anhalt.
11.08.2016 | Im Landtag
Heute ist die Sommerpause des Landtages offiziell vorbei. Auf den Fluren ist es trotzdem noch verdächtig still, dabei war die Pause alles andere als ruhig. Die Wahlfälschung bei den Stadt- und Kreistagswahlen in Stendal und die Rolle des Landtagspräsidenten hat auch unsere Fraktion in den vergangenen Wochen beschäftigt. Aber auch die Anschläge in Frankreich und Deutschland ließen kaum Raum für Entspannung.
Vor der Sommerpause stellte ich sieben Kleine Anfragen zu Jugend- und Finanzthemen, die nun nach und nach von der Landesregierung beantwortet werden. Eine davon war zu den Finanzanlagen des Landes. Genau dieses Thema war Ende Juli plötzlich auch in den Zeitungen vertreten, sogar deutschlandweit. Als ich das dann bei Spiegel Online las, war der Urlaub schlagartig vorbei. Das Thema wollte ich mir nicht aus der Hand nehmen lassen. Also wurde vom Ausland per Mail und SMS schnell mit den Kollegen in Deutschland kommuniziert, eine Pressemitteilung geschrieben und mit Medienvertretern gesprochen. Sollte die Landesregierung pünktlich sein, müsste die Antwort morgen bei mir aufschlagen.
Wir sind hier also schon fleißig am Arbeiten und gespannt auf die kommenden Tage. Ab Montag befindet sich die Fraktion auf Klausur in Wörlitz. Neben einer Verständigung zur derzeitigen politischen Situation im Land und zur Bewertung der aktuellen Rahmenbedingungen für die politische Arbeit stehen vor allem unsere Arbeitsschwerpunkte für die kommenden Jahre auf der Tagesordnung. Darüber hinaus werden wir uns mit Fragen der politischen Kommunikation befassen.